Inhalte gestalten
Kulturhistorische Ausstellungen und kulturwissenschaftliche Projekte
erfordern spezielle Aufmerksamkeit bei der Umsetzung.
Inhalte und Themen müssen oftmals detailgenau wiedergegeben werden
oftmals aber auch in eine formale Sprache übersetzt werden.
Gestaltung kann dabei helfen diese Transformation wesentlich zu unterstützen.
Die Ausstellung l[i]eben uferlos und andersrum ist in diesem Zusammenhang
eine Ausstellung zur Publikation des gleichnamigen Forschungsprojektes
am Universalmuseum Joanneum.
Auf den ersten Blick „trockenes“ Material wurde analysiert
und Schritt für Schritt in formale Elemente übersetzt.
Besonderes Augenmerk wurde auf den Aspekt des Zugangs zum Thema
lesbisch-schwuler Lebenskultur gelegt. Hier sollte vor allem die interaktive
Schubladenwand, Vorurteile, Bilder und Assoziationen zum Thema
aufzunehmen und auf spielerische Weise auch Ängste vor dem Thema nehmen.
Die kultuhistorische Aufarbeitung wird in einem weiteren Raum gezeigt.
Dort unterteilt sich der Raum in Dekadenschritte, die die anfangs spärlichen
Informationen aus dem 19. Jhdt bis hin zur Szene der 60-90er Jahre zeigen.
Als kommunikatives Element präsentiert in der Mitte ein 16m langer Bar-Tresen
persönliche Geschichten und Fallgeschichten zum Thema.
Medienstationen wurden in die zeitliche Abwicklung integriert, und eröffnen
eine weitere Ebene der Information.
Leichtigkeit und Klarheit illustrieren die Transparenz der Aufarbeitung.
l[i]eben uferlos und andersrum, Universalmuseum Joanneum 2010
Fotos : Ulla Klopf, eeza